Betonstruktur

Für mehr Transparenz und eine Beteiligung der Stadtgesellschaft: Was steht in der Bauvoranfrage?

Wie bereits berichtet, hat die Stadtbau AG bereits Ende März 2025 eine erste Bauvoranfrage gestellt. Diese Anfrage hat die Stadt Mitte Juni positiv beschieden. Dieser Bescheid bedeutet noch nicht, dass die Stadtbau AG auf der Fläche bauen darf, denn noch fehlt unter anderem ein schlüssiges Verkehrskonzept. Außerdem liegt auf der Fläche ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Zu jenem waren 355 Stellungnahmen beim Stadtplanungsamt eingegangen, deren Bearbeitung noch aussteht. Die Stellungnahme des Umweltverbands Ökolöwe kann hier eingesehen werden.

Mit einer positiv beschiedenen Bauvoranfrage könnte ein Vorhabenträger zum Beispiel Fördergelder für einen Schulneubau beantragen.

Wer erhielt Einsicht in die Bauvoranfrage?

Bisher war unklar, was die Bauvoranfrage beinhaltet. Nur Eigentümer – und in besonderen Fällen Mietende – angrenzender Flächen konnten Einsicht erhalten. Hier wurde uns ein Fall bekannt, bei dem einer Person, die in einem Gebäude wohnt, welches direkt am angrenzenden Karl-Heine-Kanal liegt, die Einsicht mit der Begründung verwehrt wurde, sie würde zu weit weg wohnen. Gleichzeitig werden für die Bemessung von potenziellen Höhen des Neubaus aber Gebäude wie das Westwerk herangezogen und nicht die direkt angrenzende Bebauung.

Weiterhin liegt uns eine schriftliche Ablehnung auf Einsicht der Bauvoranfrage durch eine Leipziger Journalistin vor. Eine Einsicht durch die Presse sei aus Datenschutzgründen ausgeschlossen. Ein de facto seit 30 Jahren öffentlich genutzter Grünraum soll bebaut werden; die Bauherrin versucht jedoch mit allen Mitteln, Transparenz und eine tatsächliche Beteiligung der Stadtgesellschaft zu verhindern, indem die Presse explizit von einer Einsichtnahme ausgeschlossen wird.

Was steht in der Bauvoranfrage?

Als das Bauvorhaben im Februar 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sprach man von einer Bebauung mit einer Geschossfläche von 40.000 Quadratmetern plus Außenbereiche für eine 8-zügige Schule, das wären 2000 Schüler:innen plus ca. 400 Menschen Personal, Großküchen, Sporthallen, Anlieferungsbereiche. 

Im November 2024 wurde eine hinter verschlossenen Türen getroffene Vereinbarung zwischen Baubürgermeister Dienberg und der Stadtbau AG bekannt, die uns zugespielt wurde. Hier sprach man nun von einer 6-zügigen Schule mit 1600 bis 1800 Schüler:innen und einer Geschossfläche von 38.000 Quadratmetern.

Diese Größe wurde nun auch in der Bauvoranfrage bestätigt. Weiterhin ist in der Anfrage die Rede von Gebäudehöhen – 22 bis 23 Meter seitens der Karl-Heine-Straße, so hoch wie der Turm des Westwerks mit der Uhr – und 18 Meter seitens der Aurelienstraße.

Von einer öffentlichen Grünfläche ist in der Anfrage keine Rede. Ebensowenig was mit der schadstoffbelastenden GESA-Fläche passieren soll. 

Wir kämpfen weiter für einen öffentlichen Stadtteilpark!