Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen

*Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen*

Dialogverfahren – ein demokratischer Prozess?

Am 14. August 2024 präsentierten das Stadtplanungsamt, die Stadtbau AG und die LIS gemeinsam drei Architekt:innenentwürfe für die geplante Bebauung des Jahrtausendfelds.

Durch den Druck der Öffentlichkeit mittels  Petition haben wir bereits erreicht, dass die Schulgröße von einer acht- auf eine sechs-zügige Schulgröße reduziert wird. Weiterhin gesteht der Bauherr der Stadt nun eine Grünfläche zu – diese ist jedoch unserer Meinung nach viel zu klein für den Stadtteil und ungenügend, um die zu erwartende Neuversiegelung der Fläche auszugleichen. Da das Jahrtausendfeld laut Stadtklimaanalyse eine klimatisch wichtige Funktion für den Stadtteil ausübt, muss hier ein angemessen großer Stadtteilpark entstehen, der durch nachhaltige Entwicklung genau das leisten kann!

Ein weiteres Problem stellt die zu erwartende Verkehrsbelastung für das Viertel dar, für die weder ein Konzept erarbeitet wurde noch eine zufriedenstellende Lösung zu erwarten wäre. Denn 1600 Schüler:innen sowie Schulpersonal werden zusätzlich zu den Schüler:innen der Grundschule Gießerstrasse und des Kindergartens der LIS täglich erwartet, teilweise per Straßenbahn und Fahrrad – und zum großen Teil durch Elterntaxis. Noch planlos ist das Stadtplanungsamt zudem, wo die notwendigen Parkplätze für die Mitarbeitenden der Schule untergebracht werden sollen – untersucht wird jetzt erst einmal, ob es tatsächlich noch Plätze im Viertel dafür gibt.

Doch das größte Problem bei der Bebauung der Fläche ist nach wie vor, dass das Stadtplanungsamt, in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, eine Bebauung nach §34 Baugesetzbuch durchdrücken will – das heißt ohne Mitspracherecht der Stadtgesellschaft und der Umweltverbände. Dabei sieht ein Stadtratsbeschluss von 2021 den Bebauungsplan für die Fläche vor. Dieser würde es ermöglichen, die Größe einer zu realisierenden klimaaktiven und qualitativ hochwertigen Grünfläche sowie weitere Auflagen genau festzuschreiben und würde den Leipziger:innen die Möglichkeit geben, Stellungnahmen zum Bebauungsplan zu formulieren, die in der Planung berücksichtigt werden können. Wir wollen verhindern, dass eine bereits getroffene demokratische Entscheidung zurückgenommen wird und dazu brauchen wir jetzt mehr denn je eure Hilfe!

Zwischen dem 15. und dem 29.08.2024 könnt ihr im Stadtteilbüro Leipziger Westen (Karl-Heine-Str. 54) zu folgenden Öffnungszeiten eine Stellungnahme zu den Entwürfen und der geplanten Bebauung abgeben: Öffnungszeiten:
Montag: 10 bis 13 Uhr
Dienstag: 16 bis 19 Uhr
Donnerstag: 13 bis 16 Uhr.

Wir kritisieren, dass die Entwürfe dort nur an insgesamt 18 Stunden (6 Tage à 3 Stunden) zugänglich sind und damit eine Einsicht für viele arbeitende Menschen von vornherein ausgeschlossen wird. Außerdem ist das Büro nicht barrierefrei und die Stellungnahmen können nicht digital abgegeben werden.

Mehr erfahren: 

– Bebauungsplan oder Bauen nach §34? https://jahrtausendfeld.noblogs.org/fakten/
– August-Newsletter des Ökolöwen: https://c.oekoloewe.de/civicrm/mailing/view?reset=1&id=2327
– Unsere Stellungnahme zu den Architektur-Entwürfen: https://jahrtausendfeld.noblogs.org/post/2024/06/25/stellungnahme-zu-den-entwuerfen-der-architektinnen-auf-hochglanz-polierte-mogelpackungen/
– Weitere Argumente gegen die Bebauung findet ihr auch auf unserer Homepage: https://jahrtausendfeld.noblogs.org/