LIS setzt Stadt unter Druck. Wir wollen keinen Alibi-Grünstreifen – Jahrtausendfeld muss Stadtteilpark werden!

In den letzten Tagen haben sich die Ereignisse überschlagen. Zuerst wurde bekannt, dass es nun doch einen Bebauungsplan für das Jahrtausendfeld geben soll [1][2][3]. Allerdings einen beschleunigten – das bedeutet es gäbe weder Umweltprüfung noch Bürgerbeteiligung.

„Mit dem verkürzten Verfahren nach §13a BauGB umgeht die Stadt eine Umweltprüfung und eine ernstzunehmende Bürgerbeteiligung“, kritisiert Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl. „Die geplante Baumasse ist nach wie vor überdimensioniert. Außerdem bleibt offen, wie groß der versprochene Park tatsächlich werden soll. Wir Ökolöwen fordern einen Stadtteilpark, der seinem Namen gerecht wird – keinen Alibi-Grünstreifen.“, so Rosendahl weiter.

Alibi-Grünstreifen groß gerechnet

Doch genau diesen Alibi-Grünstreifen handelt Baubürgermeister Dienberg derzeit mit der Eigentümerin der Fläche, der Stadtbau AG, aus. Am Dienstag, den 19. November 2024 traf man sich mit den Vorsitzenden der Fraktionen im Stadtrat  hinter verschlossenen Türen. Resultat der Verhandlungen: Es soll lediglich ein Grünstreifen von 3.000qm entstehen. Im Gegenzug dafür könne die Stadtbau AG eine Bauvoranfrage für ihr überdimensioniertes Vorhaben stellen [4]. Die Absichterklärung, in dem dieser Deal festgehalten ist, liegt uns vor.

Die am 21.11.2024 unterschriebene Absichtserklärung zwischen Stadtbau AG und Stadt Leipzig sieht nur eine minimale Grünfläche vor (grün umrandet, so groß wie ein halbes Fussballfeld).

In der Absichtserklärung, die von Baubürgermeister Dienberg bereits unterzeichnet wurde, heißt es weiterhin, zusammen mit den bereits städtischen Flächen – dem Weg mit den Tischtennisplatten (1.600qm, bereits in städtischer Hand) und der ebenfalls existierenden aber nicht nutzbaren Uferböschung (1.750qm in städtischer Hand) – sowie der 2.450qm großen, mit Altlasten belasteten Fläche, die derzeit noch der Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (GESA) gehört, bestünde das Potenzial für eine 8.800qm große Grünfläche. Es handelt sich also tatsächlich um weniger als ein Viertel der Fläche des Jahrtausendfelds (5250qm von ca. 2,35ha)! Wir kommen nicht umhin, dies als faulen Deal und Verspottung der Belange und Bedarfe von Anwohner:innen und Ignoranz des Klimanotstands wahrzunehmen. Wir fordern eine angemessen große, neue, qualitativ wertvolle Grünfläche, echte Bürgerbeteiligung, ein Umweltschutzgutachten, ein Verkehrskonzept und einen qualifizierten Bebauungsplan!

Es ist bisher übrigens unklar, wer die Kosten für die Bereinigung der GESA-Fläche tragen soll.

Hintergrund: LIS setzt Stadt unter Druck

Zum Hintergrund dieser Vorgänge schreibt die LVZ, dass Stadtbau AG und LIS die Stadtverwaltung damit unter Druck setzten, sich aus Leipzig zurückziehen zu wollen, sollte es nicht zu einer Bebaubarkeit ohne Bebauungsplan kommen. [5] Auch, so wird im Artikel behauptet, finanziere die LIS sich ausschließlich aus Schulgeldern und Spenden – aus einer Anfrage der Landtagsabgeordeneten Juliane Nagel (Schriftstück liegt vor) wissen wir jedoch, dass dies nicht stimmt: Allein 2024/2025 erhielt die LIS Fördergelder vom Land Sachsen in Höhe von 5.662.900 Euro. Resultate aus vorherigen Jahren sind im Bundesanzeiger öffentlich einsehbar und zeichnen ebenfalls ein anderes Bild [6]. Auch der Neubau einer Schule kann durch das Land Sachsen und die Stadt Leipzig in Millionenhöhe gefördert werden; wir können nur vermuten, dass dies durch Stadtbau AG und LIS auch geplant ist.

Deshalb waren wir heute für euch im Rathaus – wir sind froh, dass das Thema Jahrtausendfeld vorerst noch einmal vertagt wurde. Wir brauchen eine andere Lösung! Wir sehen uns zur nächsten Stadtratssitzung am 18. Dezember 2024!

Referenzen

[1] Aufstellungsbeschluss zum Jahrtausendfeld: Neben der Schule soll ein Park entstehen, L-IZ, 14.11.2024
[2] Stadt Leipzig: Künftiges Jahrtausendfeld erhält eine „große Grünfläche“, LVZ, 13.11.2024
[3] Grüne Fraktion kündigt bei Instagram nun doch einen (beschleunigten) B-Plan an
[4] Das bedeutet die Stadtbau AG könnte nun doch ganz ohne Bebauungsplan agieren! Der Aufstellungsbeschluss würde also doch hinfällig, eine Beteiligung würde nicht stattfinden.
[5] Leipziger Jahrtausendfeld: Schulcampus in Lindenau steht auf der Kippe, LVZ, 21.11.2024
[6] Einfach nach „Leipzig International School“ suchen.

Ökolöwe: Jahrtausendfeld jetzt gerettet? Mitnichten!

Die Stadt Leipzig plant nun doch die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Jahrtausendfeld. Das war eine wesentliche Forderung des Ökolöwen sowie der Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!”. Doch die Vorlage der Verwaltungsspitze bleibt hinter den notwendigen Schritten zurück.

„Mit dem verkürzten Verfahren nach §13 BauGB umgeht die Stadt eine Umweltprüfung und eine ernstzunehmende Bürgerbeteiligung“, kritisiert Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl.

Rosendahl weiter: „Die geplante Baumasse ist nach wie vor überdimensioniert. Außerdem bleibt offen, wie groß der versprochene Park tatsächlich werden soll. Wir Ökolöwen fordern einen Stadtteilpark, der seinem Namen gerecht wird – keinen Alibi-Grünstreifen.“

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Jahrtausendfeld – Bund Leipzig Vision

Die 23.065 m² große Stadtbrache zwischen Karl-Heine-Kanal und Karl-Heine-Straße ist weit über die Grenzen Leipzigs bekannt. Durch eine Anpflanzung von Roggen als Kunstaktion im Jahr 2000 ist sie zu ihrem Namen „Jahrtausendfeld“ gekommen. Seitdem wird die Fläche für Kunstaktionen, Spiel, Sport und Freizeit von Lindenauer und Plagwitzer Bürger*innen reichlich genutzt. Zeitweise befand sich hier ein Wagenplatz.

Das Besondere am Jahrtausendfeld ist jedoch sein üppiger Reichtum an Wildblumen und -kräutern, der jährlich viele Insekten anzieht. Seltene und geschützte Arten, wie die Blauflüglige Ödlandschrecke, wurden hier gesichtet. Obwohl die Grundstücks-Eignerin Stadtbau AG/ Rubin 45 GmbH alle paar Jahre eine Totalrodung des Geländes durchführte, hat sich diese Pflanzen- und Insektenvielfalt bislang immer wieder erholt und durchgesetzt.

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Bürgerinitiative und Ökolöwe wollen das Jahrtausendfeld retten Ein Stadtteilpark für alle!

Heute demonstrierten die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!” und der Umweltverein Ökolöwe e.V. gemeinsam mit 500 weiteren Leipzigerinnen und Leipzigern für die Rettung des Jahrtausendfeldes.

Die Leipzig International School plant auf dem Jahrtausendfeld eine überdimensionierte Bebauung, die den wichtigen, grünen Freiraum zerstören würde. Trotz Kritik will die International School nicht von den Plänen abweichen.

„Das Jahrtausendfeld kühlt das Viertel und ist ein wichtiger Begegnungsort”, sagt Ökolöwen-Sprecher Niclas Rosendahl. „Wir Ökolöwen fordern darum vom Stadtrat, sich für den Erhalt des Jahrtausendfeldes als Grünfläche einzusetzen. Dafür braucht es einen vernünftigen Bebauungsplan.

Dazu die Bürgerinitiative „Jahrtausendfeld retten!”:

„Unsere Petition mit mehr als 7.200 Unterschriften hat gezeigt, wie prägend und wichtig das Jahrtausendfeld als freie Grünfläche für das Viertel, die Menschen und nicht zuletzt für das Stadtklima ist. Diese Menschen wollen gehört und dürfen nicht in ihren Möglichkeiten der demokratischen Teilhabe beschnitten werden.”

In der kommenden Ratsversammlung am 23. Oktober 2024 berät der Stadtrat über das weitere Vorgehen auf dem Jahrtausendfeld. Bürgerinitiative und Ökolöwe fordern die Stadtratsfraktionen dazu auf, das bereits beschlossene Bebauungsplanverfahren auf dem Jahrtausendfeld umzusetzen. Im B-Plan-Verfahren muss geprüft werden, wie die geplante Schule behutsam in den neuen Stadtteilpark integriert werden kann.

Mit dem Appell „Mehr Grün für Leipzig“ will der Ökolöwe erreichen, dass Leipzigs wichtige Frei- und Grünflächen wie das Jahrtausendfeld dauerhaft vor Bebauung gesichert werden. Der Verein ruft die Bürger auf, den Ökolöwen-Appell zu unterzeichnen.

Darüber berichtet hatte unter anderem die LVZ hier und hier.

 

Rette mit uns das Jahrtausendfeld am Samstag, den 19. Oktober 2024

Die letzte große Grünfläche im Leipziger Westen ist in Gefahr: Das Jahrtausendfeld am Karl-Heine-Kanal soll zugebaut werden.

In der kommenden Ratsversammlung, am 23. Oktober 2024, kann der Stadtrat das Ruder noch herumreißen. Mit einer Versammlung zeigen wir darum, wie viele Menschen das Jahrtausendfeld retten wollen.

Wenn wir es mit dem Bild des Jahrtausendfeld voller Menschen in die Medien schaffen, können wir die Stadträt:innen vor der entscheidenden Ratsversammlung mit unseren Forderungen erreichen.

Komm zur Aktion der Bürgerinitiative “Jahrtausendfeld retten!” und von uns Ökolöwen auf dem Jahrtausendfeld. Sag Deinen Freund:innen Bescheid!

Ort: Jahrtausendfeld, bei den Tischtennisplatten am Karl-Heine-Kanal
Zeit: Samstag, 19. Oktober, 15 Uhr

Bring gerne ein selbst gestaltetes Plakat mit!

 

Zwischen Asphalt und Beton – Lindenau und Plagwitz hoch versiegelt

Seit Jahren wollen Kommunen graue Flächen durch Grün ersetzen. Doch tun sie das wirklich? CORRECTIV und Vertical52 haben drei Städte mit Hilfe einer aufwändigen Satellitenrecherche untersucht. Sie zeigt: Tatsächlich findet Entsiegelung nicht ausreichend statt, um Menschen vor Klimafolgen wie Hitze und Hochwasser zu schützen.

[…]

„Auf dem Jahrtausendfeld soll die International School Leipzig gebaut werden, Leipzigs größter Campus für 1.600 Schülerinnen und Schüler“, sagt Rosendahl. Die Privatschule sei ein viel zu großes Bauvorhaben auf der letzten großen Freifläche im Leipziger Westen. Ironischerweise habe die Stadt selbst diese Fläche in einer Klimaanalyse als besonders schützenswert eingestuft. Dennoch droht nun die Versiegelung.“

Hier geht´s zum Artikel: https://correctiv.org/aktuelles/2024/10/01/zwischen-asphalt-und-beton-versiegelung-deutscher-staedte-nimmt-zu/

 

Abschlussdokument zum Dialogverfahren

2 Wochen lang konnten sich BürgerInnen die drei Entwürfe anschauen und Meinungen da lassen. Die Auswertung dessen ist in einem Bericht zusammengefasst. Weshalb wir das Dialogverfahren u.a. kritisieren ist in diesem Beitrag zu finden.

Hier ein ein Auszug aus dem Bericht:

„Insgesamt wird deutlich, dass sich ein Teil der Besucherinnen und Besucher für den Erhalt der Freifläche im Stadtteil ausspricht und hierfür sowohl den Freiflächenbedarf im Stadtteil als auch eine zusätzliche klimatische Belastung der umliegenden Quartiere als Begründung anführt.

Entsprechend wird das Dialogverfahren als solches kritisiert, da in diesem ein grundlegendes „nicht Bebauen“ nicht zur Debatte stand. Mehrere Personen forderten daher die Erstellung eines B-Plans für das Jahrtausendfeld.

Die größten Bedenken bestehen hinsichtlich einer Zunahme des fließenden und ruhenden Autoverkehrs. In diesem Zusammenhang wurde oftmals kritisiert, dass bis dato kein Verkehrskonzept für den avisierten Schulcampus vorliegt.“

Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen

*Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen*

Dialogverfahren – ein demokratischer Prozess?

Am 14. August 2024 präsentierten das Stadtplanungsamt, die Stadtbau AG und die LIS gemeinsam drei Architekt:innenentwürfe für die geplante Bebauung des Jahrtausendfelds.

Durch den Druck der Öffentlichkeit mittels  Petition haben wir bereits erreicht, dass die Schulgröße von einer acht- auf eine sechs-zügige Schulgröße reduziert wird. Weiterhin gesteht der Bauherr der Stadt nun eine Grünfläche zu – diese ist jedoch unserer Meinung nach viel zu klein für den Stadtteil und ungenügend, um die zu erwartende Neuversiegelung der Fläche auszugleichen. Da das Jahrtausendfeld laut Stadtklimaanalyse eine klimatisch wichtige Funktion für den Stadtteil ausübt, muss hier ein angemessen großer Stadtteilpark entstehen, der durch nachhaltige Entwicklung genau das leisten kann!

Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen weiterlesen

Ökolöwe erklärt, wie die Bebauung des Jahrtausendfelds durchgedrückt werden soll

Wir erlauben uns, hier den Newsletter des Ökolöwen vom August 2024 zu reproduzieren:

Wenn es nach der Stadt geht, haben wir im Leipziger Westen bald eine grüne Freifläche weniger: Die Stadt will der Leipzig International School genehmigen, auf dem Jahrtausendfeld den größten Schulcampus Leipzigs zu bauen.

Doch wir Ökolöwen und viele Anwohner:innen wollen das nicht. Wir fordern echte Beteiligung und einen Stadtteilpark für alle!

Das Jahrtausendfeld

Auf dem Jahrtausendfeld befand sich über 100 Jahre lang eine Fabrik. 1999 wurde sie abgerissen. Im Jahr 2000 bepflanzte die Schaubühne Lindenfels die Fläche im Rahmen einer Kunstaktion mit Roggen, wodurch das Feld seinen Namen erhielt. 

Seitdem ist das Jahrtausendfeld eine grüne Freifläche mit großem Wert für das Viertel: Anwohnende nutzen sie zur Erholung und als Treffpunkt. Zudem verbessert das Jahrtausendfeld lokal die Luftqualität, reduziert Sommerhitze und mindert Lärm.

Der größte Schulcampus Leipzigs

Doch die Eigentümerin Stadtbau AG möchte die Fläche bebauen. Damit auf dem Jahrtausendfeld kein wertvolles Biotop oder eine dauerhafte nachbarschaftliche Nutzung entsteht, rodet sie hier jedes Jahr alle Pflanzen und Sträucher. 

Denn auf dem Jahrtausendfeld soll der größte Schulcampus Leipzigs für die Privatschule Leipzig International School (LIS) entstehen. Um den benötigten Platz für bis zu 1.800 Kinder und Jugendliche zu schaffen, soll ein Großteil des Jahrtausendfelds versiegelt werden. 

Als Ergebnis eines Dialogverfahrens stellten gestern drei Architekturbüros die Sieger-Entwürfe für den Schulcampus vor. Auf den ersten Blick sehen sie schön grün aus. Doch die geplanten Baukörper sind in allen Entwürfen viel zu groß für die letzte große Freifläche in Lindenau.

Die Entwürfe der Architekturbüros

Die LIS hat es eilig

Die LIS möchte die Aufstellung eines Bebauungsplanes (B-Plan) verhindern. Denn im Rahmen dieses Verfahrens müsste detaillierter geprüft und mehr Interessen angehört werden. Das würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die die LIS nicht hat. Sie will schon 2028 die Schüler:innen auf den neuen Campus einziehen lassen und nach § 34 Baugesetzbuch direkt losbauen – obwohl der Stadtrat 2021 bereits für einen B-Plan stimmte. 

Durch den enormen Druck von uns Ökolöwen und Bürger:innen lenkt die Stadtbau AG nun ein. Sie will einen Teil der Fläche an die Stadt abtreten. Doch auch dieser Schritt ist nur ein Trick, um das besagte, viel umfangreichere B-Plan-Verfahren zu umgehen. LIS und Stadtbau AG erhoffen sich wohl, dadurch die Gemüter zu beruhigen, nach dem Motto: Ihr bekommt einen kleinen Park, dafür erspart ihr uns das B-Plan-Verfahren. 

Die Stadtverwaltung spielt das Spiel mit, denn für sie ist die LIS ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. So wischte die Verwaltung eine Petition gegen die Bebauung von Anwohner:innen in ihrem Standpunkt vom Tisch. Sie geht nur darauf ein, dass sie die vollständige Freihaltung des Jahrtausendfeldes ablehnt. Die Forderung nach einem B-Plan ignoriert sie. 

Wie die Verwaltung hier mit einer der letzten grünen Freiflächen im Leipziger Westen umgeht, ist inakzeptabel!

Ohne B-Plan geht es nicht!

Für solch gigantische Bauvorhaben gab es in Leipzig bisher immer B-Plan-Verfahren – denn sie sind nötig. Mit einem B-Plan erlässt die Stadt eine Satzung über die Nutzung eines Grundstücks und legt Voraussetzungen fürs Bauen fest. So regelt ein B-Plan unter anderem, wie hoch gebaut werden darf, wie viel versiegelt werden darf und wie viel Grünfläche es geben soll. 

Über das B-Plan-Verfahren beteiligt die Stadt zudem Bürger:innen an der Ausgestaltung der Bebauung. So können dann auch Umweltverbände wie wir Ökolöwen eine Stellungnahme in das Verfahren einbringen und kritische Punkte bemängeln. Wir können uns auch dafür starkmachen, dass auf der Fläche ein Stadtteilpark entsteht. Am Ende muss der Stadtrat über den B-Plan abstimmen.

Ein park für alle

Letzte Chance für das Jahrtausendfeld

Für uns Ökolöwen steht fest: Es braucht einen B-Plan für das Jahrtausendfeld. Er kann eine überdimensionierte Bebauung stoppen und damit die letzte Chance der wertvollen Freifläche sein. Außerdem ist ein B-Plan die einzige Möglichkeit für Anwohnende und uns Ökolöwen, unsere Interessen einzubringen. 

Die Zeit ist knapp. Mit dem Ökolöwen-Appell „Mehr Grün für Leipzig” fordern wir die Stadtverwaltung und den Stadtrat dazu auf, das bereits beschlossene B-Plan-Verfahren umzusetzen. 

Hast Du unseren Appell noch nicht unterschrieben, dann tu das noch heute. Leite diesen Newsletter an Deine Freund:innen weiter. Jede Unterschrift stärkt uns den Rücken. Hilf mit, das Jahrtausendfeld zu retten!

Tu deine Meinung kund!

Wir, die Bürgerinitiative Jahrtausendfeld retten! laden euch zudem ein, eure Meinung zur Bebauung im Stadtteilbüro Leipziger Westen (Karl-Heine-Str. 54) abzugeben (zwischen dem 15.8. und dem 29.8. 2024) Öffnungszeiten: 

Montag: 10 bis 13 Uhr
Dienstag: 16 bis 19 Uhr
Donnerstag: 13 bis 16 Uhr. 

Wir kritisieren dass die Entwürfe dort nur an insgesamt 6 Tagen zugänglich sind, dass das Büro nicht barrierefrei ist und Stellungnahmen nicht digital abgeben werden können.

Stellungnahme zu den Entwürfen der Architekt:innen –  Auf Hochglanz polierte Mogelpackungen

Am 21. Juni 2024 veröffentlichte die Stadt Leipzig auf ihrer Website 3 Entwürfe zur Bebauung des Jahrtausendfelds. Gleichzeitig wurde bekannt, dass auf Initiative zweier Stadträt:innen der Fraktion Die Linke, die Stadtbau AG, die Eigentümerin des Jahrtausendfelds eingewilligt hätte, einen Teil der Fläche der Stadt zu übereignen.

Wir begrüßen, dass unsere – von mittlerweile fast 7000 Bürger:innen unterschriebene – Petition dazu beigetragen hat, das imposante Vorhaben noch einmal zu überdenken. Jedoch  können wir uns dem allgemeinen Schulterklopfen nicht anschließen. Zu intransparent sind die Entwürfe der Archtitekturbüros präsentiert worden, zu schwammig die Aussagen im Verwaltungsstandpunkt zu unserer Petition, zu viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Wie von den Grünen nach langem Schweigen nun endlich öffentlich ausgesprochen, „wünscht“ die Eigentümerin das Vorhaben ohne einen Bebauungsplan möglichst schnell und ohne Teilhabe der Stadtgesellschaft durchzuführen – und das, obwohl der Stadtrat den Bebauungsplan bereits 2021 beschlossen hatte. Schauen wir uns unter diesem Gesichtspunkt die Entwürfe an, kommen wir nicht umhin, diese als Beruhigungspille wahrzunehmen.

Fehlende Transparenz

Stellungnahme zu den Entwürfen der Architekt:innen –  Auf Hochglanz polierte Mogelpackungen weiterlesen