Folgender Brief erreichte uns am 4. Juni 2025 per E-Mail.
An den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung,
An den Baubürgermeister der Stadt Leipzig, Thomas Dienberg,
An die Schulbürgermeisterin der Stadt Leipzig Vicky Felthaus,
An das Mobilitäts- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig,
Der Elternrat der Grundschule Giesserstraße fordert für die Grundschulkinder und deren Angehörige eine familiengerechte Entwicklung des Leipziger Jahrtausendfelds! Wir wollen sichere Schulwege rundum das Jahrtausendfeld für die rund 460 Kinder der Grundschule Giesserstraße, und alle Kinder aller Bildungseinrichtungen im Viertel! Wir fordern für alle Kinder auf dem Jahrtausendfeld eine angemessen große, permanent öffentliche, das Viertel kühlende, biodiverse Grünfläche! Insbesondere fordern wir die bedingungslose Sicherheit aller Kinder während jeder möglichen Bauphase jeglichen Bauprojektes oder Bauvorhabens auf dem Jahrtausendfeld, auf allen Wegen von, zum und rund um das Jahrtausendfeld! Auch muss der zu erwartende Lärm durch den Straßenverkehr und die mögliche Baustelle auf das absolut geringste Maß begrenzt werden – um den Unterricht und das Wohlbefinden der Kinder gewährleisten zu können.
Verkehrskonzept
Der Elternrat der GS Giesserstraße fordert die Stadt Leipzig und die Bauherrin auf, aktive Maßnahmen zu ergreifen, um sichere Schulwege rund um das Jahrtausendfeld zu gewährleisten – durch ein fundiertes Verkehrs- UND Baustellenkonzept zeitnah und festgelegt BEVOR jedwedes Bauprojekt starten würde, sowie eine transparente Beteiligung der zivilgesellschaftlichen Akteure des Viertels. Die geforderten Konzepte sind für die Sicherheit aller Schüler und Anwohner zwingend notwendig: vor, während und nach dem zu erwartenden Bau.
Denn die rund 460 Grundschüler der bereits am Jahrtausendfeld bestehenden GS Gießerstraße und die geplanten 1600 Kinder sowie die ca. 400 Angestellten eines neuen Schulkomplexes vor Ort, der zu erwartende Lieferverkehr von und zum Neugebäude zusammen, erfordern, dass die Verkehrssituation vor Ort der größtmöglichen Sicherheit aller Schüler und Anwohner angepasst wird! Ebensolches gilt in jeder Hinsicht für jeden einzelnen Teil der zu erwartenden Bauphase!
Wir fordern Sie daher auf, sicherzustellen, dass jeglicher Zugang zur möglichen Baustelle im Vorfeld des Bauphasenbeginns eineindeutig festgelegt wird. Dies gilt für jede Art von Transport und jede Art von Verkehrsform! Der Elternrat der Grundschule Giesserstraße verlangt den Baustellenzugang für alle Arten von Fahrzeugen alleinig über die Karl-Heine-Straße zu führen. Dies muss vor Baubeginn bindend festgelegt werden! Nur so sichert sich ab, dass alle Kinder den Schulweg über die Aurelien- und die Gießerstraße unbeschadet nutzen können!
Zudem darf der künftige Zugang zu jedwedem Bauprojekt auf dem Jahrtausendfeld ausdrücklich NICHT über die Giesserstraße erfolgen! Die Giesserstraße ist bereits jetzt durch den alltäglichen Verkehr überfrequentiert. Sie ist in keinem Falle die verkehrstechnische Lösung für über 2000 Schüler! Jeden Morgen zu Schulbeginn kann man seit Inbetriebnahme der GS Giesserstraße im Jahr 2020 das enorme Verkehrsaufkommen beobachten.
Auch ist ein Schutz der Kinder durch die Zebrastreifenbenutzung nur gewährleistet, wenn keine Baufahrzeuge oder Transporter aller Art durch die Giesserstraße fahren müssen. Hier besteht immer das Risiko, dass Baufahrzeuge Kinder übersehen! Diese erhebliche Gefahr, welche durch mobile Baufahrzeuge und Baumaschinen, angelieferte Baumaterialien etc. dauerhaft für die Grundschüler bestünde, ist massiv und hier muss von Anfang an die Sicherheit aller Kinder im Vordergrund stehen!
Des Weiteren sollte die künftige Anlieferungszone des neuen Bauprojektes auf dem Jahrtausendfeld ausschließlich von der Hauptstraße (Karl-Heine-Straße) aus, und außerhalb der morgendlichen und nachmittäglichen Stoßzeiten erfolgen – um den Verkehrsfluss und die Sicherheit aller größtmöglich zu untermauern!
Wir fordern zusätzlich, dass Verkehrs- und Baustellenkonzepte mit einplanen, wie sich der potentielle Straßenverkehr für 2000 Familien und mehr regeln soll, würde die Klingerbrücke wegen Baumaßnahmen längere Zeit gesperrt – sowie einzubeziehen, wie sich der bis mutmaßlich 2031 andauernde Bau der Georg-Schwarz-Brücken auswirken würde!
Die Schaffung einer Schulstraße in der Gießerstraße nach nordrhein-westfälischem Vorbild – ein verkehrsberuhigter Bereich mit temporären Durchfahrtsverboten – ist wünschenswert, um einen gefahrlosen Verkehrsraum für alle Schulkinder zu schaffen. Wir fordern außerdem sichere Überwege und die angeleitete Nutzung von Fahrradwegen für alle Schulkinder am Jahrtausendfeld – jetzt und in Zukunft! Zudem sollte der Autoverkehr so weit wie möglich von beiden Gebäuden (das Neuprojekt und die GS Giesserstraße) ferngehalten werden, um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg dauerhaft rund um das Jahrtausendfeld zu gewährleisten!
Ein sicherer Schulweg ist das Fundament für eine gute Bildung. Wir appellieren an alle Entscheidungsträger, die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Eltern sowie der Anwohner zu priorisieren, sowie verbindliche Maßnahmen zu ergreifen, die diesen Perspektiven gerecht werden!
Lärmschutz
Laut dem Zonengutachten SG Leipzig-Plagwitz ist die Lärmbelastung auf der Karl-Heine-Straße durch das derzeitige Verkehrsaufkommen schon jetzt sehr hoch. Es ist zu erwarten, dass der neu aufkommende Verkehr, eine zwangsläufig höhere Taktung der Straßenbahn und die potentielle (Groß-)Baustelle diese Situation weiter verschlimmern und der Lärm auch Einfluss auf das Lernen in der GS Gießerstraße haben wird. Diese Belastung ist inakzeptabel und muss verbindlich auf ein Minimum reduziert werden.
Öffentliche Grünfläche
Abschließend fordern wir mit Nachdruck, dass ein angemessen großer Teil, mindestens 30% des jetzigen Jahrtausendfelds, als öffentliche, nicht umzäunte, biodiverse Grünfläche entwickelt wird, denn die Hitzebelastung im Viertel ist bereits jetzt massiv überhöht – was alle Grundschulkinder und das Personal der GS Giesserstraße nicht zuletzt auf dem Schulhof in den wärmeren Monaten täglich zu spüren bekommen! Bäume als Schattenspender und kühlende Elemente sind daher unerlässlich. Wir fordern eine kinderfreundliche Stadt für unsere Kinder, ein Stadtviertel in welchem das Pflanzengrün deutlich mehr und nicht im Geringsten weniger wird.
mit freundlichen Grüßen,
der Elternrat der GS Giesserstraße, dessen AG Verkehrssicherheit,
i.A. Christiane Christelsohn, Christin Pupke und Sirko Hollas