Rette mit uns das Jahrtausendfeld am Samstag, den 19. Oktober 2024

Die letzte große Grünfläche im Leipziger Westen ist in Gefahr: Das Jahrtausendfeld am Karl-Heine-Kanal soll zugebaut werden.

In der kommenden Ratsversammlung, am 23. Oktober 2024, kann der Stadtrat das Ruder noch herumreißen. Mit einer Versammlung zeigen wir darum, wie viele Menschen das Jahrtausendfeld retten wollen.

Wenn wir es mit dem Bild des Jahrtausendfeld voller Menschen in die Medien schaffen, können wir die Stadträt:innen vor der entscheidenden Ratsversammlung mit unseren Forderungen erreichen.

Komm zur Aktion der Bürgerinitiative “Jahrtausendfeld retten!” und von uns Ökolöwen auf dem Jahrtausendfeld. Sag Deinen Freund:innen Bescheid!

Ort: Jahrtausendfeld, bei den Tischtennisplatten am Karl-Heine-Kanal
Zeit: Samstag, 19. Oktober, 15 Uhr

Bring gerne ein selbst gestaltetes Plakat mit!

 

Zwischen Asphalt und Beton – Lindenau und Plagwitz hoch versiegelt

Seit Jahren wollen Kommunen graue Flächen durch Grün ersetzen. Doch tun sie das wirklich? CORRECTIV und Vertical52 haben drei Städte mit Hilfe einer aufwändigen Satellitenrecherche untersucht. Sie zeigt: Tatsächlich findet Entsiegelung nicht ausreichend statt, um Menschen vor Klimafolgen wie Hitze und Hochwasser zu schützen.

[…]

„Auf dem Jahrtausendfeld soll die International School Leipzig gebaut werden, Leipzigs größter Campus für 1.600 Schülerinnen und Schüler“, sagt Rosendahl. Die Privatschule sei ein viel zu großes Bauvorhaben auf der letzten großen Freifläche im Leipziger Westen. Ironischerweise habe die Stadt selbst diese Fläche in einer Klimaanalyse als besonders schützenswert eingestuft. Dennoch droht nun die Versiegelung.“

Hier geht´s zum Artikel: https://correctiv.org/aktuelles/2024/10/01/zwischen-asphalt-und-beton-versiegelung-deutscher-staedte-nimmt-zu/

 

Abschlussdokument zum Dialogverfahren

2 Wochen lang konnten sich BürgerInnen die drei Entwürfe anschauen und Meinungen da lassen. Die Auswertung dessen ist in einem Bericht zusammengefasst. Weshalb wir das Dialogverfahren u.a. kritisieren ist in diesem Beitrag zu finden.

Hier ein ein Auszug aus dem Bericht:

„Insgesamt wird deutlich, dass sich ein Teil der Besucherinnen und Besucher für den Erhalt der Freifläche im Stadtteil ausspricht und hierfür sowohl den Freiflächenbedarf im Stadtteil als auch eine zusätzliche klimatische Belastung der umliegenden Quartiere als Begründung anführt.

Entsprechend wird das Dialogverfahren als solches kritisiert, da in diesem ein grundlegendes „nicht Bebauen“ nicht zur Debatte stand. Mehrere Personen forderten daher die Erstellung eines B-Plans für das Jahrtausendfeld.

Die größten Bedenken bestehen hinsichtlich einer Zunahme des fließenden und ruhenden Autoverkehrs. In diesem Zusammenhang wurde oftmals kritisiert, dass bis dato kein Verkehrskonzept für den avisierten Schulcampus vorliegt.“

Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen

*Aufruf zur Beteiligung und Stellungnahme zu den Architekt:innenentwürfen*

Dialogverfahren – ein demokratischer Prozess?

Am 14. August 2024 präsentierten das Stadtplanungsamt, die Stadtbau AG und die LIS gemeinsam drei Architekt:innenentwürfe für die geplante Bebauung des Jahrtausendfelds.

Durch den Druck der Öffentlichkeit mittels  Petition haben wir bereits erreicht, dass die Schulgröße von einer acht- auf eine sechs-zügige Schulgröße reduziert wird. Weiterhin gesteht der Bauherr der Stadt nun eine Grünfläche zu – diese ist jedoch unserer Meinung nach viel zu klein für den Stadtteil und ungenügend, um die zu erwartende Neuversiegelung der Fläche auszugleichen. Da das Jahrtausendfeld laut Stadtklimaanalyse eine klimatisch wichtige Funktion für den Stadtteil ausübt, muss hier ein angemessen großer Stadtteilpark entstehen, der durch nachhaltige Entwicklung genau das leisten kann!

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Ökolöwe erklärt, wie die Bebauung des Jahrtausendfelds durchgedrückt werden soll

Wir erlauben uns, hier den Newsletter des Ökolöwen vom August 2024 zu reproduzieren:

Wenn es nach der Stadt geht, haben wir im Leipziger Westen bald eine grüne Freifläche weniger: Die Stadt will der Leipzig International School genehmigen, auf dem Jahrtausendfeld den größten Schulcampus Leipzigs zu bauen.

Doch wir Ökolöwen und viele Anwohner:innen wollen das nicht. Wir fordern echte Beteiligung und einen Stadtteilpark für alle!

Das Jahrtausendfeld

Auf dem Jahrtausendfeld befand sich über 100 Jahre lang eine Fabrik. 1999 wurde sie abgerissen. Im Jahr 2000 bepflanzte die Schaubühne Lindenfels die Fläche im Rahmen einer Kunstaktion mit Roggen, wodurch das Feld seinen Namen erhielt. 

Seitdem ist das Jahrtausendfeld eine grüne Freifläche mit großem Wert für das Viertel: Anwohnende nutzen sie zur Erholung und als Treffpunkt. Zudem verbessert das Jahrtausendfeld lokal die Luftqualität, reduziert Sommerhitze und mindert Lärm.

Der größte Schulcampus Leipzigs

Doch die Eigentümerin Stadtbau AG möchte die Fläche bebauen. Damit auf dem Jahrtausendfeld kein wertvolles Biotop oder eine dauerhafte nachbarschaftliche Nutzung entsteht, rodet sie hier jedes Jahr alle Pflanzen und Sträucher. 

Denn auf dem Jahrtausendfeld soll der größte Schulcampus Leipzigs für die Privatschule Leipzig International School (LIS) entstehen. Um den benötigten Platz für bis zu 1.800 Kinder und Jugendliche zu schaffen, soll ein Großteil des Jahrtausendfelds versiegelt werden. 

Als Ergebnis eines Dialogverfahrens stellten gestern drei Architekturbüros die Sieger-Entwürfe für den Schulcampus vor. Auf den ersten Blick sehen sie schön grün aus. Doch die geplanten Baukörper sind in allen Entwürfen viel zu groß für die letzte große Freifläche in Lindenau.

Die Entwürfe der Architekturbüros

Die LIS hat es eilig

Die LIS möchte die Aufstellung eines Bebauungsplanes (B-Plan) verhindern. Denn im Rahmen dieses Verfahrens müsste detaillierter geprüft und mehr Interessen angehört werden. Das würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die die LIS nicht hat. Sie will schon 2028 die Schüler:innen auf den neuen Campus einziehen lassen und nach § 34 Baugesetzbuch direkt losbauen – obwohl der Stadtrat 2021 bereits für einen B-Plan stimmte. 

Durch den enormen Druck von uns Ökolöwen und Bürger:innen lenkt die Stadtbau AG nun ein. Sie will einen Teil der Fläche an die Stadt abtreten. Doch auch dieser Schritt ist nur ein Trick, um das besagte, viel umfangreichere B-Plan-Verfahren zu umgehen. LIS und Stadtbau AG erhoffen sich wohl, dadurch die Gemüter zu beruhigen, nach dem Motto: Ihr bekommt einen kleinen Park, dafür erspart ihr uns das B-Plan-Verfahren. 

Die Stadtverwaltung spielt das Spiel mit, denn für sie ist die LIS ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. So wischte die Verwaltung eine Petition gegen die Bebauung von Anwohner:innen in ihrem Standpunkt vom Tisch. Sie geht nur darauf ein, dass sie die vollständige Freihaltung des Jahrtausendfeldes ablehnt. Die Forderung nach einem B-Plan ignoriert sie. 

Wie die Verwaltung hier mit einer der letzten grünen Freiflächen im Leipziger Westen umgeht, ist inakzeptabel!

Ohne B-Plan geht es nicht!

Für solch gigantische Bauvorhaben gab es in Leipzig bisher immer B-Plan-Verfahren – denn sie sind nötig. Mit einem B-Plan erlässt die Stadt eine Satzung über die Nutzung eines Grundstücks und legt Voraussetzungen fürs Bauen fest. So regelt ein B-Plan unter anderem, wie hoch gebaut werden darf, wie viel versiegelt werden darf und wie viel Grünfläche es geben soll. 

Über das B-Plan-Verfahren beteiligt die Stadt zudem Bürger:innen an der Ausgestaltung der Bebauung. So können dann auch Umweltverbände wie wir Ökolöwen eine Stellungnahme in das Verfahren einbringen und kritische Punkte bemängeln. Wir können uns auch dafür starkmachen, dass auf der Fläche ein Stadtteilpark entsteht. Am Ende muss der Stadtrat über den B-Plan abstimmen.

Ein park für alle

Letzte Chance für das Jahrtausendfeld

Für uns Ökolöwen steht fest: Es braucht einen B-Plan für das Jahrtausendfeld. Er kann eine überdimensionierte Bebauung stoppen und damit die letzte Chance der wertvollen Freifläche sein. Außerdem ist ein B-Plan die einzige Möglichkeit für Anwohnende und uns Ökolöwen, unsere Interessen einzubringen. 

Die Zeit ist knapp. Mit dem Ökolöwen-Appell „Mehr Grün für Leipzig” fordern wir die Stadtverwaltung und den Stadtrat dazu auf, das bereits beschlossene B-Plan-Verfahren umzusetzen. 

Hast Du unseren Appell noch nicht unterschrieben, dann tu das noch heute. Leite diesen Newsletter an Deine Freund:innen weiter. Jede Unterschrift stärkt uns den Rücken. Hilf mit, das Jahrtausendfeld zu retten!

Tu deine Meinung kund!

Wir, die Bürgerinitiative Jahrtausendfeld retten! laden euch zudem ein, eure Meinung zur Bebauung im Stadtteilbüro Leipziger Westen (Karl-Heine-Str. 54) abzugeben (zwischen dem 15.8. und dem 29.8. 2024) Öffnungszeiten: 

Montag: 10 bis 13 Uhr
Dienstag: 16 bis 19 Uhr
Donnerstag: 13 bis 16 Uhr. 

Wir kritisieren dass die Entwürfe dort nur an insgesamt 6 Tagen zugänglich sind, dass das Büro nicht barrierefrei ist und Stellungnahmen nicht digital abgeben werden können.

Stellungnahme zu den Entwürfen der Architekt:innen –  Auf Hochglanz polierte Mogelpackungen

Am 21. Juni 2024 veröffentlichte die Stadt Leipzig auf ihrer Website 3 Entwürfe zur Bebauung des Jahrtausendfelds. Gleichzeitig wurde bekannt, dass auf Initiative zweier Stadträt:innen der Fraktion Die Linke, die Stadtbau AG, die Eigentümerin des Jahrtausendfelds eingewilligt hätte, einen Teil der Fläche der Stadt zu übereignen.

Wir begrüßen, dass unsere – von mittlerweile fast 7000 Bürger:innen unterschriebene – Petition dazu beigetragen hat, das imposante Vorhaben noch einmal zu überdenken. Jedoch  können wir uns dem allgemeinen Schulterklopfen nicht anschließen. Zu intransparent sind die Entwürfe der Archtitekturbüros präsentiert worden, zu schwammig die Aussagen im Verwaltungsstandpunkt zu unserer Petition, zu viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Wie von den Grünen nach langem Schweigen nun endlich öffentlich ausgesprochen, „wünscht“ die Eigentümerin das Vorhaben ohne einen Bebauungsplan möglichst schnell und ohne Teilhabe der Stadtgesellschaft durchzuführen – und das, obwohl der Stadtrat den Bebauungsplan bereits 2021 beschlossen hatte. Schauen wir uns unter diesem Gesichtspunkt die Entwürfe an, kommen wir nicht umhin, diese als Beruhigungspille wahrzunehmen.

Fehlende Transparenz

Stellungnahme zu den Entwürfen der Architekt:innen –  Auf Hochglanz polierte Mogelpackungen weiterlesen

Überraschung auf dem Jahrtausendfeld

Die Stadtbau AG möchte der Stadt einen Teil vom Gelände abgeben. Die Petition gegen die Bebauung läuft noch bis zum 5. Juli.

Der seit Monaten schwelende Konflikt um das Jahrtausendfeld in Lindenau könnte eine überraschende Wendung nehmen. Die Stadtbau AG, die auf der Fläche den neuen Campus der International School errichten möchte, scheint bereit der Stadt einen Teil des Jahrtausendfelds zu verkaufen, damit dort eine Freifläche erhalten bleiben kann.
Vor der Stadtratssitzung am Mittwoch nahm Beate Ehms (Linke), Vorsitzende des Petitionsausschusse, von den Initiatorinnen der Petition gegen die Bebauung des Jahrtausendfeldes um Nora Fleischer die bisher gesammelten fast 6.800 Unterschriften entgegen.

Hier der ganze Artikel: https://kreuzer-leipzig.de/2024/06/20/ueberraschung-auf-dem-jahrtausendfeld

Das Jahrtausendfeld darf nicht zugebaut werden!

Das Jahrtausendfeld an der Karl-Heine-Straße in Lindenau soll im Hauruckverfahren zugebaut werden. In diesem Beitrag erfährst Du, warum wir gegen diese Bebauung sind und was die Stadt jetzt tun muss.
Das Jahrtausendfeld ist eine wichtige Freifläche im Stadtteil Lindenau. Die Grünfläche direkt am Karl-Heine-Kanal wird nicht nur wegen seiner Rolle als Treffpunkt von Anwohner:innen geschätzt, sondern auch aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf das lokale Klima und die ökologische Vielfalt. 

Vollständige Mitteilung hier lesen: https://www.oekoloewe.de/nachhaltige-mobilitaet-stadtentwicklung-detail/erhalt-des-jahrtausendfelds-als-gruenflaeche.html

Pressemitteilung SPD Leipzig: SPD Leipzig kritisiert Folgen und Pseudo-Beteiligung beim Jahrtausendfeld: Architekturbüros müssen nun doch für 2.000 Schüler:innen planen

PRESSEMITTEILUNG der SPD Leipzig

Leipzig, 30. Mai 2024

SPD Leipzig kritisiert Folgen und Pseudo-Beteiligung beim Jahrtausendfeld: Architekturbüros müssen nun doch für 2.000 Schüler:innen planen

Die Architekturbüros aus Aachen, Braunschweig, Dresden und Leipzig, die bis zur Jurysitzung am 18. Juni Vorschläge für die Bebauung des Jahrtausendfelds entwerfen, müssen nun doch für 2.000 Schüler:innen planen. Das geht aus der Spezifikation hervor, die nach dem Zwischenkolloquium letzte Woche nun allen Büros als Planungsvorgabe geschickt wurde. Der SPD-Vorschlag, aufgrund der negativen Auswirkungen auf Stadtklima und Umgebung von einer vier- auf eine dreizügige Sekundarstufe abzusenken, ist damit vom Tisch.

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